Futterneid beim Hund: Was tun?
Manche Vierbeiner knurren aggressiv oder schnappen sogar zu, wenn sie fürchten, dass ihnen ihr Futter streitig gemacht wird. Warum hat ein Hund Futterneid? Und was hilft dagegen?
© NatRomero / stock.adobe.com
Der Hund, sagt man, ist der beste Freund des Menschen. Beide haben die Fähigkeit, in ihrer Beziehung eine starke Bindung zueinander aufzubauen. Doch dem Vierbeiner geht es dabei nicht nur um emotionalen Austausch, sondern um eine tiefergehende Kommunikationsebene. Lesen Sie hier, wie Sie eine Bindung zum Hund aufbauen und stärken.
Wenn zwei gefühlsbegabte Wesen wie Mensch und Hund aufeinandertreffen, kann daraus etwas Besonderes entstehen. Dieses Etwas findet auf einer feinen, emotionalen Ebene statt.
Es geht darum, mit seinen Wünschen und Bedürfnissen gesehen zu werden. Im Idealfall erwachsen tiefes Vertrauen und Verständnis aus dieser Beziehung.
Der Hund ist ein Tier, das im Rahmen seines Hierarchie-Bedürfnisses nach Führung und Sicherheit giert. Er will geleitet werden, sich richtig verhalten und dafür geliebt und wahrgenommen werden.
Fühlt ein Hund sich in seiner Treue gesehen, so wird er der loyalste Verbündete, den man sich vorstellen kann. Manche nennen das bedingungslose Liebe. Etwas, das auch dem Menschen zutiefst guttut.
Die Bindung zwischen Hund und Halter ist essenziell für die Entwicklung des Hundes. Bei einem Fehlverhalten weiß der gut gebundene Hund meist, dass er nicht im Sinne des Herrchens oder Frauchens gehandelt hat. Dieses Bewusstsein stellt den wichtigen Ausgangspunkt für das Erlernen von Neuem dar.
Auf der Ebene der Verbindung möchte der Hund lernen, um zu gefallen. Ein Aufzwingen von außen, eine Strafe im Sinne von Schlägen oder Anschreien helfen dem Hund nicht. Durch das Strafen wird nur seine Beziehung und Verbindung zu Ihnen verletzt und geschwächt.
Die Verbindung ist es, was Ihnen den besonderen Zugang zum Hund verschafft. Ohne Bindung nimmt der Hund kaum am Lernprozess teil. Er macht vielleicht das, was von ihm verlangt wird, aber nur aus Angst vor Strafen oder wegen der Aussicht auf Bestechung in Form eines falsch eingesetzten Leckerlis. Gute Hundeerziehung fußt auf Bindung.
Vertrauen statt Angst Arbeiten Sie mit positiver Verstärkung, wenn Sie Ihrem Hund etwas beibringen wollen. Damit erreichen Sie Ihr Ziel am schnellsten und stärken nebenbei Ihre Verbindung zu Ihrem Hund.
Selbstverständlich ist Verbindung etwas Subtiles, das sich nur schwer greifen lässt. Es ist nicht so, dass der schlecht gebundene Hund keine Befehle ausführen würde oder im Umgang untragbar wird. Nein, der Hund funktioniert in den meisten Fällen, aber etwas Wichtiges fehlt.
Am ehesten versteht man das Potenzial einer guten Bindung, wenn man sie einmal erlebt hat. Der Unterschied ist verblüffend, und zwar vor allem für Sie selbst:
Es geht also um die emotionale Ebene, auf der sich tiefes, verbindendes Vertrauen manifestiert.
Beim Rückruf zeigt sich, ob Ihr Hund gut gebunden ist. Zögert er oder läuft an Ihnen vorbei, ist das ein Zeichen für eine mangelhafte Bindung. Ihr Hund fühlt sich (noch) nicht völlig sicher bei Ihnen oder hat schlechte Erfahrungen gemacht.
Wenn ein Hund in einer Situation Angst empfindet, neigt er von Natur aus dazu, wegzulaufen. Er drückt damit sein Bedürfnis nach Sicherheit aus. Läuft er bei Angst direkt zu Ihnen und versteckt sich zwischen Ihren Beinen, ist das ein sicheres Zeichen für eine starke Bindung.
Der Hund schenkt Ihnen volles Vertrauen, begibt sich in Ihre Hände und zeigt, dass Sie ihm die benötigte Sicherheit geben können. Sie haben in Ihrer Beziehung zuvor mehrmals bewiesen, dass Sie ein Rudelführer sind, der zu seinen Versprechen steht. Der stark ist und bei dem der Hund schwach sein darf. Sie halten zu seinem Wohl alles unter Kontrolle.
Tipp In einer Angstsituation können Sie Ihren Hund unterstützen, indem Sie ihn mit Ihrem Körper abschirmen. Das Gefühl des Beschütztseins wird ihm die Sicherheit und das Vertrauen geben, um gut mit seiner Angst umzugehen.
Übrigens: Dieses und weitere spannende Themen hören Sie im zooplus Hunde-Podcast: „Fantastische Pfoten – der Hunde-Podcast mit dem Wau!“ – überall dort, wo es Podcasts gibt!
Die Basis für eine Verbindung ist intensiv miteinander erlebte Zeit und die Absicht, den Hund wirklich in seinem Wesen zu verstehen. Der Hund nimmt das wahr und reagiert darauf mit Annäherung.
Gut zu wissen Bindung baut sich im Normalfall fast wie von selbst auf, wenn Sie mit dem Hund artgerecht umgehen und sich auf ihn einlassen.
Spielen und gemeinsame Abenteuer sind sicherlich die effektivste Methode, um eine Verbindung zu Ihrem Hund aufzubauen. Optimal ist es, wenn Sie sich auf Augenhöhe Ihres Hundes begeben. Setzen Sie sich auf den Boden, um mit ihm zu interagieren.
Sie lernen im Spiel, was ihm gefällt und was nicht, wo er geschickt ist und wo nicht. Diese Bereiche können Sie dann gezielt durch Training verbessern, um gemeinsame Erfolgserlebnisse zu schaffen.
Körperkontakt ist für viele Hunde sehr wichtig, für manche nicht. Hier müssen Sie Ihr Tier zunächst kennenlernen. Erlauben Sie dem Hund, wenn er es möchte, mit Ihnen zu kuscheln. Zurückweisung wird gerade zu Beginn der Beziehung tiefe Gräben schaufeln.
Sollte Ihr Hund sehr abweisend reagieren, hat er womöglich schlechte Erfahrungen gemacht. Gerade Hunde aus dem Tierschutz zeigen sich erst einmal misstrauisch. Geben Sie Ihrem Hund die Chance, sich in seinem Tempo zu öffnen. Grundsätzlich sind alle Hunde an einem gewissen Maß an Körperkontakt interessiert.
Geduld ist eine Tugend – vor allem beim Umgang mit Hunden. Hunde wollen gefallen. Sie wollen es richtig und gut machen, sodass ihr Herrchen oder Frauchen stolz auf sie sein kann. Wenn sie etwas falsch machen, dann entweder weil sie es noch nicht verstanden haben oder es ihnen noch nicht erklärt wurde.
Investieren Sie die Zeit und gehen Sie mit viel Ruhe und Gelassenheit an den gemeinsamen Alltag heran. Wiederholen Sie Lektionen auf unterschiedliche Weise, wenn Sie nicht sofort den gewünschten Lernerfolg erzielen. Ihr Hund wird Ihre Geduld mit Zuneigung erwidern, das Vertrauen zu Ihnen wird wachsen und gedeihen.
Wenn Ihr Hund etwas Neues gut gemacht hat, können Sie ihm ein Leckerli geben und ihn damit in seinem Handeln bestätigen. Futter wird dabei als Verstärkung eingesetzt. Das funktioniert allerdings nur innerhalb bestehender Bindungen.
Futter darf niemals als Erpressung oder zur Manipulation genutzt werden. Versuchen Sie nicht, Ihren Hund mit Futter oder Leckerlis zu etwas zu bewegen, was er (momentan) eigentlich nicht will und kann.
Dabei erzeugen Sie für den Hund einen Konflikt: Er will das Leckerli, lehnt aber die eigentliche Lektion ab. Der Futtertrieb wird siegen und zu einer inneren Zerrissenheit führen, die einer guten Bindung entgegensteht.
Genauso sollten Sie niemals Futterentzug als Strafe einsetzen. Ihre Verantwortung, zu füttern, ist elementar und wird vom Hund als existenziell erlebt. Den Hund hier zu erpressen, würde sein Vertrauen in Sie fundamental und nachhaltig erschüttern.
Wahrscheinlich würde er Ihren Anspruch auf die Position als Rudelführer infrage stellen und Ihre Beziehung könnte schweren Schaden erleiden.
Wichtig: Es gibt Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Futterentzug als Erziehungsmaßnahme zählt dazu.
In Hundeschulen wird nicht nur das Basisverhalten geschult. Gute Trainer unterstützen Sie dabei, die Bindung zu Ihrem Hund zu entdecken und auszubauen.
Wenn Sie einmal unter Anleitung die zarten Anfänge der Bindung hergestellt haben, können Sie eigenständig daran weiterarbeiten. Hundetrainer geben Ihnen das Werkzeug in die Hand, das Sie brauchen, um weiter als Halter und Hund zusammenzuwachsen.
Eine Verbindung zu haben, bedeutet im Sinne des Hundes zu handeln. Als Halter ist es Ihre Pflicht, Ihren Hund zu erziehen. Die Grundlage dafür ist jedoch nicht Zwang, sondern Motivation.
Hunde, die eine tiefe Bindung zu Ihrem Halter aufgebaut haben, können ihr Potenzial viel besser entfalten. Sie lernen schneller, erreichen mehr und zeigen weniger Verhaltensauffälligkeiten.
Bindung ist keine emotionale Gefühlsduselei, sondern der Schlüssel zu einer wahren Partnerschaft, in der Hund und Mensch über sich hinauswachsen können.
Quelle:
Manche Vierbeiner knurren aggressiv oder schnappen sogar zu, wenn sie fürchten, dass ihnen ihr Futter streitig gemacht wird. Warum hat ein Hund Futterneid? Und was hilft dagegen?
Pfötchen heben, Männchen machen oder Leckerli in der Luft fangen? Mit diesen 10 Hundetricks werden Sie und Ihr Hund zum Star. Und das Beste: Die Hundetricks sorgen nicht nur für Begeisterung beim Publikum, sondern fordern Ihren Hund auch geistig und körperlich heraus.
Ob zu Silvester, zum Nationalfeiertag oder einem anderen großen Ereignis: Das leuchtende Feuerwerk am Nachthimmel ist immer wieder faszinierend. Leider sehen das viele Hunde anders. Sie winseln, laufen ruhelos und zitternd durch die Gegend und werden zum reinsten Nervenbündel. Lesen Sie, wie Sie Ihren Hund auf das Feuerwerksspektakel vorbereiten und wie Sie beruhigend auf ihn einwirken.