Beagle

beagle rassebeschreibung

Die kurzen Beine des Beagle können täuschen – diese mittelgroße Hunderasse hält Sie in Bewegung und ist immer für Überraschungen gut! Die freundlichen Hunde sind aktiv, unerschrocken und durchaus clever.

Geschichte

Diese Eigenschaften kommen nicht von ungefähr. Tatsächlich wurden Beagles über Jahrhunderte als Jagdhund gezüchtet. Ihre Zucht geht bis auf den sogenannten Hubertshund oder Northern Hound zurück, den die Normannen bei der Eroberung Britanniens um 1066 in England einführten. Dort wurde er um 1400 mit dem aus Südfrankreich stammenden gescheckten Southern Hound verpaart. Wichtig war den ursprünglichen Züchtern die Eignung der Tiere als Jagdhunde und die Verwendungsmöglichkeit in der Meute. Der Name „Beagle“ tauchte erstmals um 1515 in den Haushaltsbüchern von König Heinrich VIII auf. Im Jahr 1615 wurde erstmals eine kleine Hunderasse namens „Little Beagle“ erwähnt, die aufgrund ihrer kompakten Größe in der Satteltasche des Jägers Platz findet. Diesen ausgezeichneten Jagdhunden wurde ein guter Jagdtrieb nachgesagt, der Begriff „Beagling“ prägte während dieser Zeit eine Jagd mit Hilfe einer Hundemeute. Anerkannt wurde der Beagle aber erst im Jahr 1890 durch den „British Kennel Club“.

Diesem Erbe verdankt der Beagle nicht nur sein Aussehen, sondern auch seinen freundlichen Charakter. Als Jagd- und Meutehund weiß er allerdings auch, was er will. Er ist intelligent, zielstrebig und freundlich. Sie sind besonders gesellig und darum ideale Familienhunde!

Aussehen

Der Beagle ist ein mittelgroßer, kompakter Hund. Er kann bis zu 40 Zentimeter groß werden, dabei wiegt er bis zu 18 Kilogramm. Seine eher kurzen Beine sind besonders kräftig und schenken dem Beagle Schnelligkeit und Ausdauer. Der Kopf des Beagles ist lang, seine tief angesetzten, abgerundeten Schlappohren machen ihn besonders berühmt. Anerkannt ist jede Farbe abgesehen von leberbraun. Die hauptsächlich vorkommenden Farbvarianten sind zweifarbig braun/weiß, rot/weiß, gelb/weiß oder auch dreifarbig in schwarz/braun/weiß. Die Rutenspitze des Beagles muss laut Rassebeschreibung immer weiß sein.

Sein kurzes, glänzendes Fell ist besonders pflegeleicht – zum Beispiel nach einem Ausflug in den Wald, den der Beagle vor allem im Unterholz verbracht hat... Glücklicherweise ist seine stets freundlich erhobene Rute besonders gut beim Wuseln im Gelände zu sehen – und weist auf sein Erbe als Jagdhund hin.

beagle welpe im garten © DoraZett / stock.adobe.com
Schon als Welpe sind Beagle neugierig und unerschrocken.

Beagle Charakter und Temperament

Ein Beagle weiß, was er will.  Seinem Erbe als Jagdhund verdankt er seinen guten Geruchssinn und seine Schnelligkeit. Die Rasse hat darum einen ausgeprägten Jagdtrieb – so manch ein Beagle verschwindet trotz Rufen seiner Menschen einfach im Gebüsch, weil er einen Hasen gewittert hat. Die schlauen Hunde mögen unschuldig aussehen, benötigen aber eine feste Hand – wer seinem Beagle nicht von Anfang an klarmacht, wer der Rudelführer ist, muss damit rechnen, dass sein Hund sagt, wo es langgeht. Im wahrsten Sinne des Wortes... Die ursprünglich als Jagdhund gezüchteten Hunde verfolgen energisch ihr Ziel, egal, ob auf Spaziergängen im Wald oder im Alltag.

Als Meutehund ist der Beagle gesellig und lässt sich gut mit Artgenossen jeden Alters, Rasse und Größe vergesellschaften. Beim Zusammenleben mit anderen Hunden ist es umso wichtiger, Grenzen aufzuzeigen und den Beagle und seine Artgenossen gut und konsequent zu erziehen. Der kurzbeinige Hund wird ansonsten versuchen, sich zum Alphatier aufzuschwingen – und Ihren Haushalt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf stellen. Eine seiner Eigenschaften als Meutehund ist auch eine gewisse Unersättlichkeit, was Nahrung angeht. Beim Leben in der Gruppe wird schließlich nur der Schnellste satt! Der Appetit eines Beagles kennt oft keine Grenzen und macht auch vor Ungesundem oder gar Gefährlichem keinen Halt – Stichwort Weihnachtsschokolade.

Intelligente Hunde wie der Beagle brauchen Beschäftigung. Beagle lieben Denkspiele wie Intelligenzspielzeuge, aber auch Agility oder lange Spaziergänge mit seinen Menschen stehen hoch im Kurs. Hauptsache es ist etwas los! Der Beagle ist gerne überall dabei und passt darum perfekt zu aktiven Menschen. In lebendigen Familien, eventuell mit Kindern, fühlt er sich besonders wohl!

Eines kann aber nicht oft genug betont werden: Ein Beagle mag zum Knuddeln aussehen, er ist aber ein intelligenter, selbstbewusster Hund. Als solcher benötigt er eine feste Hand. Konsequenz ist das A und O beim Zusammenleben mit dem Beagle! Ein Beagle ist nicht schwierig, er ist nicht unerziehbar – aber er weiß, was er will und kann durchaus dominant sein, wenn er seinen Menschen nicht als Alphatier anerkennt. Lassen Sie sich also nicht von einem flehenden Blick aus runden, glänzenden Hundeaugen bestechen und kapitulieren Sie nicht, sondern machen Sie Ihrem Beagle klar, wer Rudelführer ist. Als intelligente Tiere sind Beagles nämlich durchaus lernfähig und werden mit ein wenig Konsequenz zu guten Gefährten auf vier Beinen!

Verwendung

Aufgrund seiner Größe ist der Beagle kein Apportierhund. Selbst ein Hase ist zu schwer für die mittelgroßen Hunde – sein ausgeprägter Jagd- und Spürsinn machen ihn aber für Schleppjagden beliebt. Wasser schreckt ihn nicht ab und er liebt die Arbeit in der Meute. Dennoch wird der Beagle zumindest in Deutschland nur noch selten als Jagdhund eingesetzt. Die gesetzlichen Bestimmungen über die kleinste erforderliche Reviergröße von 1000 Hektar für die Meutejagd schränken die Möglichkeiten stark ein.

Eine aktive Familie ergänzen sie allerdings perfekt als vierbeiniges Familienmitglied. Mittlerweile werden die Hunde stattdessen auch als Therapiehund eingesetzt – und aufgrund ihres sanften Wesens leider auch als Versuchstiere. Tatsächlich sind Beagles die am häufigsten in der wissenschaftlichen Forschung eingesetzte Hunderasse.

Seine ausgezeichnete Nase macht den Beagle perfekt für die Arbeit beim Grenzschutz. In den USA werden darum seit den achtziger Jahren sogenannten Beagle-Brigades zur Suche nach illegal eingeführten Lebensmitteln, Pflanzen- und Tierteilen durch die Zoll- und Grenzschutzbehörde (USCBP) eingesetzt.

Beagle Ernährung und Gesundheit

Jahrhundertelang wurde der Beagle nach seiner Eignung als Jagdhund gezüchtet. Die gezielte Züchtung hat allerdings auch Nachteile: Wie viele Hunderassen hat auch der Beagle eine Präposition für gewisse Krankheiten. Aufgrund seines gedrungenen Körperbaus sind hier besonders Bandscheibenvorfälle und Übergewicht sowie Meningitis-Arteriitis hervorzuheben.

Der Beagle ist ein Beutehund – und als dieser zeigt er einen unersättlichen Appetit. Beim Leben in der Gruppe kommt es schließlich darauf an, wer am schnellsten am Futternapf ist! Dieses führt bei Familienhunden, die nur begrenzt Bewegung erhalten, leider allzu oft zu Übergewicht. Die beste Vorsorge: viel Bewegung. Halten Sie Ihren Beagle aktiv und lasten Sie ihn körperlich und geistig aus! Auch eine gesunde Ernährung ist das A und O der Beagle-Haltung. Geben Sie nicht jedem bettelnden Blick nach einem Leckerchen nach – vor allem dann nicht, wenn es sich um eher ungesunde Tischabfälle oder gar Süßigkeiten handelt! Ein Beagle weiß leider nicht immer, was gut für ihn ist und was nicht.

Übergewicht belastet die Wirbelsäule und die Gelenke. Gerade der eher lange, kleine Beagle ist darum anfällig für Bandscheibenvorfälle. Oft wird auch eine Meningitis-Arteriitis des Hundes, auch „Beagle Pain Syndrome“ genannt, festgestellt. Diese relativ häufige, entzündliche Erkrankung des Rückenmarks bei Hunden, deren Ursache unbekannt ist, löst eine eitrige Entzündung der Rückenmarkshäute und Blutgefäße aus. Die Therapie wird über mehrere Monate vorgenommen, unter anderem durch eine Langzeitgabe von Antibiotikum.

Ebenfalls oft bei Beagles gesehen: Hound-Ataxie. Die oft auch als Degenerative Myelopathie der Hunde bezeichnete Krankheit ist eine neurologische Störung. Eine degenerative Entzündung des Rückenmarks und der grauen Substanz im Hirnstamm zeigt sich in Bewegungsstörungen und spastischen Lähmungen, scheint aber dabei nicht schmerzhaft für den Hund zu sein. Als Ursache wird eine überwiegende Fütterung von Pansen diskutiert.

Seine Schlappohren machen den Beagle leider anfällig für Ohrenentzündungen. Festsitzendes Sekret oder Fremdkörper wie Grashalme rufen schmerzhafte Entzündungen hervor. Auch Ungeziefer wie Milben fühlen sich in den Ohren des Beagles wohl... Erste Warnzeichen können heftiges Kopfschütteln oder eine Schiefstellung des Kopfes sein.

Leider werden auch die großen, runden Augen des Beagles nicht vor Krankheiten bewahrt. Glaukom, Hornhautdystrophie oder Retina-Atrophien sind Augenerkrankungen, die besonders gehäuft bei Beagles vorkommen.

Alles in allem ist der Beagle aber ein aktiver, intelligenter Hund, der zwölf bis fünfzehn Jahre alt werden kann. Wer seinem Beagle ein gesundes und langes Hundeleben schenken möchte, sollte auf eine gesunde Ernährung und viel Bewegung zur Vermeidung von Übergewicht und eine regelmäßige Gesundheitsvorsorge beim Tierarzt achten.

Beagle Hundeblick © DoraZett / stock.adobe.com
Beagle sind für ihren Hundeblick bekannt.

Wenn Ihr Beagle älter wird

Seniorentiere benötigen natürlich besondere Fürsorge. Lassen Seh- und Geruchssinn Ihres Beagles nach und bewegt er sich ungern, sollten Sie Ihren Tierarzt um Rat fragen und Ihren Hund auf eventuelle degenerative Gelenkkrankheiten untersuchen lassen. Auch für einen älteren Beagle ist eine gesunde Ernährung essentiell. Schließlich möchten Sie sichergehen, dass Ihr Hund alle Nährstoffe erhält, ohne unnötig an Gewicht zuzulegen!

Beagle Zucht

Auch wenn der Ursprung der Beagle Zucht in Großbritannien liegt, werden die Hunde mittlerweile in Deutschland gezielt gezüchtet. Beagle-Züchter können sich bei diversen Rassehund-Vereinigungen in ganz Deutschland registrieren lassen.

Auch, wenn ein Familienhund Ihrer Meinung nach keine Papiere benötigt, sollten Sie keinen unseriösen Züchtern vertrauen, die „Rassehunde ohne Papiere“ anbieten. Tiere zu züchten ist ein aufwändiges und leider auch teures Hobby – schließlich müssen Züchter die Tiere nicht nur bis zum Einzug in ein neues Zuhause ernähren und sie mit viel Liebe sozialisieren, sondern haben auch eine Verantwortung für den Genpool der Rasse. Dabei geht es nicht nur um das äußere Erscheinungsbild, sondern auch um die individuelle Gesundheit der Tiere. Zuchtvereinigungen kontrollieren nicht nur die Haltungsbedingungen der Zucht, sondern stellen auch sicher, dass gezielt verpaart wird. In unseriösen Zuchten hingegen kommt es oft zur Verpaarung von Geschwistern oder eng verwandter Tiere, was das Risiko für Erbkrankheiten ansteigen lässt... Welpen aus so einer unseriösen Zucht sind oft weder sozialisiert noch geimpft und leiden oft schon früh an Erkrankungen.

Ein seriöser Züchter hingegen kann Ihnen Auskunft über die Elterntiere Ihres zukünftigen Familienmitgliedes geben – bei Nachfrage auch mit entsprechenden Gesundheitsunterlagen. Die Betreuung eines Wurfes ist aufwändig. Wundern Sie sich also nicht, wenn der Züchter Ihres Vertrauens nicht mehr als zwei Würfe pro Jahr betreut und die „Auswahl“ recht klein ist. Schließlich muss sich die Beaglemutter auch nach ihren Würfen erholen! Mit acht bis zehn Wochen sind die Welpen bereit für ein neues Zuhause. Rassehunde sind teuer. Aber sie sind ihr Geld wert!

Alternativ warten viele Hunde im Tierheim auf ein gutes Zuhause – unter ihnen auch viele Beagles! Die Tierheimmitarbeiter können Ihnen in der Regel detaillierte Auskunft über Charakter und Vorgeschichte der Tiere geben. Erwachsene Hunde mögen nicht so süß sein wie Welpen – es hat aber durchaus seinen Reiz, einem ausgewachsenen Beagle ein gutes neues Zuhause zu schenken! Er wird sich Ihnen und Ihrer Familie voller Freude anschließen und Ihr Leben mit seinem sonnigen Charakter und seinem neugierigen Wesen bereichern.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Beagle ein wundervolles gemeinsames Leben voller Abenteuer!

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