Bindehautentzündung bei Katzen Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Bindehautentzuendung bei Katzen

Die Augen der Katze sollten immer klar und nicht gerötet sein.

Ist ihre Katze heute mit geschwollenen und verklebten Augen aufgewacht? Dann könnte Sie an einer Bindehautentzündung (Konjuktivitis) leiden. Lesen Sie im folgenden Artikel alles, was sie über das Thema Bindehautentzündung bei Katzen wissen müssen. 

Ist eine Bindehautentzündung bei Katzen schlimm? 

Ernsthaft gefährlich ist eine Bindehautentzündung bei Katzen nicht. Sie ist jedoch meist mit deutlichen Schmerzen und Unwohlsein für die Katze verbunden. Unter Umständen wird eine Bindehautentzündung aber auch chronisch oder die Katze erblindet im schlimmsten Fall. Vor allem wenn noch weitere Krankheitssymptome hinzukommen, sollten Sie deshalb nicht zögern, Ihren Tierarzt aufzusuchen.  

Ursachen: Wie entsteht eine Bindehautentzündung bei Katzen? 

Bei einer Konjunktivitis kommen viel mögliche Ursachen in Frage. Für ein besseres Verständnis werden sie deshalb in infektiös und nicht-infektiös aufgeteilt. 

Infektiöse Ursachen 

Vor allem bei jungen Katzen ist eine Bindehautentzündung oft ein Anzeichen einer Infektion mit Katzenschnupfen. Hierbei handelt es sich um einen ganzen Komplex an verschiedenen bakteriellen und viralen Erregern. Meist zeigen die betroffenen Katzen neben der Konjunktivitis noch weitere Symptome wie Niesen, Fieber und Abgeschlagenheit. 

Innerhalb des Katzenschnupfen-Komplexes lösen vor allem das Feline Herpesvirus (FHV-1) und das Bakterium Chlamydophila felis eine Bindehautentzündung bei Katzen aus. Diese Erreger werden beide durch eine Tröpfcheninfektion übertragen. Vor allem an Orten, an denen mehrere Katzen leben (z.B. Tierheime) verbreiten sich die Erreger wahnsinnig schnell.  

Sehr selten wird die Bindehautentzündung bei Katzen auch infolge eines Befalls Parasiten (Thelazia californensis, Thelazia lacrimalis oder Mikrofilarien) ausgelöst.  

Nicht-infektiöse Ursachen 

Nicht immer sind jedoch Bakterien oder Viren an der Entstehung einer Bindehautentzündung beteiligt. Auch Fremdkörper oder Verletzungen am oder rund um das Auge lösen häufig eine Konjunktivitis aus.

Symptome: Was sind die wichtigen Krankheitsanzeichen? 

Eine Bindehautentzündung bei Ihrer Katze erkennen Sie an den folgenden Anzeichen: 

  • Rötung des Auges 
  • Schwellung der Bindehäute 
  • Zukneifen des Augenlids 
  • Augenausfluss (wässrig oder eitrig) 
  • Evtl. zusätzliche Symptome wie Niesen und Husten 

Nicht immer ist eine ernste Erkrankung der Auslöser für eine Bindehautentzündung bei Katzen. Gesellen sich jedoch noch mehr Symptome hinzu oder heilt sie binnen weniger Tage nicht aus, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. 

Diagnose: Welche Untersuchungen macht der Tierarzt? 

Zunächst führt der Tierarzt eine Befragung des Besitzers durch (Anamnese). So sammelt er Hinweise auf mögliche Erkrankungen und kann andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen eventuell schon ausschließen. Besonders wichtig sind der Impfstatus der Katze, das Auftreten weiterer Symptome oder der Kontakt zu anderen erkrankten Tieren. 

Nach der Anamnese erfolgt immer erst eine klinische Untersuchung der Katze. Anschließend beginnt der Tierarzt mit der speziellen Untersuchung der Augen. Die Augen werden genau auf Fremdkörper oder Fehlstellungen an den Wimpern überprüft. Des Weiteren entnimmt der Tierarzt wahrscheinlich eine Tupferprobe um diese auf Bakterien oder Viren untersuchen zu lassen. 

Zusätzlich kommt meist Fluoreszein zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um einen grünlichen Farbstoff, der sich bei einem Schaden an der Hornhaut an dieser Stelle anreichert. Zusätzlich sieht er Tierarzt, ob der Tränennasenkanal der Katze durchgängig ist, wenn sich die grünliche Flüssigkeit nach kurzer Zeit an den Nasenlöchern zeigt.

Bindehautbehandlung bei Katzen © Maria Sbytova / stock.adobe.com
Der Tierarzt betäubt das Auge eventuell vor der Untersuchung.

Therapie: Wie wird eine Konjunktivitis behandelt? 

Je nach Ursache für die Bindehautentzündung unterscheidet sich die jeweilige Therapie. Im Falle einer bakteriellen Infektion verschreibt der Tierarzt antibiotische Augentropfen oder -salben, die mehrmals täglich verabreicht werden müssen. Sind Viren die Ursache kommen entsprechend virostatische Medikamente zum Einsatz. 

Löst ein Fremdkörper die Entzündung aus, entfernt der Tierarzt diesen sorgfältig. Unter Umständen ist dafür eine Narkose notwendig. Anschließend bekommt die Katze noch für ein paar Tage entzündungshemmende und die Regeneration fördernde Augensalben. 

Welche Hausmittel gibt es gegen Bindehautentzündung bei Katzen? 

Handelt es sich bei Ihrer Katze um eine sehr leichte Bindehautentzündung, können Sie ihr eventuell schon mit ein paar einfachen Hausmitteln helfen. So lassen sich die Augen beispielsweise mit einem Tuch und lauwarmem Wasser reinigen. Dies nimmt ein wenig den Juckreiz und verschafft Ihrer Katze folglich Linderung. Keinesfalls sollten Sie Kamillentee oder Ähnliches zur Spülung der Augen verwenden. Die Partikel im Tee reizen die Augen der Katze nur noch mehr. 

Auch homöopathische Augentropfen haben sich bei milden Bindehautentzündungen bei Katzen bewährt. Diese sollten allerdings nur dann zum Einsatz kommen, wenn der Augenausfluss Ihrer Katze klar ist. Wird der Augenausfluss gelblich oder grünlich hilft dagegen nur noch der Gang zum Tierarzt. 

Klingt die Entzündung hingegen nicht innerhalb weniger Tage ab oder bekommt Ihre Katze noch weitere Krankheitssymptome wie Fieber oder Abgeschlagenheit, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. 

Prognose: Wie stehen die Heilungschancen? 

Die Prognose einer Konjunktivitis hängt von der jeweiligen Ursache ab, sie führt aber in der Regel zu keiner stärkeren Schädigung des Auges. Die Entzündung breitet sich allerdings unter Umständen auch auf andere Teile des Auges aus. In diesem Fall sind Schäden am Auge anschließend leider wahrscheinlicher und auch das Risiko einer Erblindung der Katze steigt. 

Prophylaxe: Wie kann ich eine Bindehautentzündung bei Katzen vermeiden? 

Das Eindringen von Fremdkörpern ist leider nur schwer zu vermeiden. Infektiösen Krankheiten dagegen können Sie durchaus mit prophylaktischen Maßnahmen vorbeugen. 

Demzufolge sollten Sie unbedingt den Kontakt zu erkrankten Tieren meiden. Leben mehrere Katzen in Ihrem Haushalt, sollten Sie erkrankte Tiere vorerst von den anderen Katzen im Haushalt trennen. 

In Deutschland gibt es außerdem Impfstoffe gegen das Feline Herpesvirus, Chamydophila felis und andere Erreger des Katzenschnupfen-Komplexes. Lassen Sie Ihre Katze deshalb regelmäßig impfen. 

Quellen:

DocCheck Flexicon, Katzenschnupfen.de


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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