Katze hat Schuppen: Ursachen & Therapie

Katze hat Schuppen

Auf schwarzem Fell fallen Schuppen meist schneller auf als auf weißem Haar.

Glänzendes Fell ist seit je her ein Zeichen für gesunde Tiere. Doch was bedeutet es, wenn Ihre Katze Schuppen hat? Wir erklären, wieso Sie diese kleinen weißen Störenfriede aus Gründen der Gesundheit erst nehmen sollten. 

Symptome: Was sind Anzeichen für Schuppen bei Katzen? 

Schuppen kommen selten alleine daher. Denn genau genommen sind die kleinen weißen Hautschüppchen lediglich ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Deshalb kommt das bei Hund, Katze und Co. häufig vorkommende Symptom meist auch in Verbindung anderer Zeichen einher. 

Abhängig von der zugrunde liegenden Ursache können Sie bei Ihrer Katze weitere Anzeichen beobachten: 

  • Starken Juckreiz (Pruritus) 
  • Gerötete und schuppige Hautstellen 
  • Brüchiges und stumpfes Fell  
  • Haarausfall (Alopezie) mit kahlen Stellen
  • Überpigmentierte Haut (Hyperpigmentierung) 
  • Müdigkeit 
  • Bildung von Krusten 
  • Verdickte Hautstellen 

Zu unterscheiden ist zudem eine generalisierte sowie lokale Schuppenbildung. Letztere tritt bei Katzen an typischen Prädilektionsstellen auf, etwa am Schwanzansatz. Kommen die Schuppen insbesondere im Bereich der Ohren und des Kopfes vor, ist dies wiederum ein Zeichen für einen Milbenbefall.  

Diagnose: Wie werden Schuppen bei Katzen erkannt? 

Hautschuppen fallen den meisten Katzenbesitzern recht schnell auf – insbesondere, wenn die eigene Katze dunkles Fell hat. Doch spätestens wenn die betroffene Katze sich wie verrückt am Ohr kratzt oder erste Haarbüschel ausfallen, ist der Weg zum Tierarzt angebracht.  

Angekommen in der Tierarztpraxis verfolgt Ihr Tierarzt in der Regel einen bestimmten Untersuchungsplan. Nach diesem schaut er sich den allgemeinen Gesundheitszustand Ihrer Katze genauer an. Dabei befragt er Sie, ob Ihre Katze noch weitere Auffälligkeiten zeigt oder welchen Parasitenschutz Sie verwenden.  

Um die Haut weiterführend zu untersuchen, kann Ihr Tierarzt anschließend verschiedene Untersuchungsmaßnahmen durchführen: 

Indem Ihr Tierarzt vorsichtig mithilfe eines Skalpells ein Hautgeschabsel entnimmt, kann er dieses anschließend kulturell unter einem Mikroskop beurteilen. Hierbei ist es wichtig, dass Ihr Tierarzt alle Hautschichten erwischt.  

Zusätzlich kann er ein Klebeband-Abklatsch durchführen, das ebenfalls mikroskopisch Hinweise auf Milben oder Läuse gibt. Dazu drückt Ihr Tierarzt ein Streifen Klebeband von der Länge eines Objektträgers mehrfach auf die Schuppen Ihrer Katze. Dieses klebt er anschließend auf den Objektträger, den er unter dem Mikroskop durchmustert. 

Des Weiteren ist es möglich, eine Blutuntersuchung durchzuführen. Diese kann wichtige Hinweise auf allergische Reaktionen oder andere Grunderkrankungen geben.  

Katzehaare mit Schuppen © Lema-lisa / stock.adobe.com
Klein, weiß und überall: Schuppen kommen bei Katzen sehr häufig vor.

Therapie: Wie werden Schuppen bei Katzen behandelt? 

Um die Schuppen langfristig loszuwerden, müssen Sie das zugrunde liegende Problem lösen. Abhängig von der durch Ihren Tierarzt gestellten Diagnose kommen unterschiedliche Möglichkeiten der Behandlung infrage. 

So erfordert ein Befall durch Ektoparasiten die Gabe spezieller Parasitenmittel (z.B. Moxidectin). Sollten mehrere Samtpfoten im Haushalt leben, sollten Sie diese ebenfalls mit behandeln. Nach der Behandlungszeit ist es aus Gründen des Therapieerfolgs zudem ratsam, Ihre Katze erneut auf die Parasiten untersuchen zu lassen. 

Ebenso können Sie eine symptomatische Therapie einschlagen. Diese lindert die Symptome und damit die Schuppen Ihrer Katze. Darunter fallen Futterzusätze, welche Biotin oder Folsäure enthalten. Außerdem können Sie Ihre Katze mit einem rückfettenden Katzenshampoo baden 

Ursachen: Was sind Auslöser von Schuppen bei Katzen? 

Schuppen sind ein häufiges Anzeichen für trockene Haut – besonders im Winter. Auch während des Fellwechsels kann es dazu kommen, dass Ihre Katze nicht nur Haare, sondern auch Schuppen verliert.  

Doch die unerwünschten Hautablagerungen können nur die Spitze des Eisberges sein. So kommen neben idiopathischen (unbekannte) Ursachen unzählige Gründe infrage, die zu einer vermehrten Bildung von Schuppen bei Katzen führen: 

Angeborene Defekte 

Seltene Hauterkrankungen wie angeborene Defekte der Verhornung können zu einer starken Schuppenbildung bei Ihrer Katze führen. Da die Ursache genetischen Ursprungs ist, ist allerdings eine Behandlung leider nicht möglich.  

Parasitenbefall 

Parasiten, welche die Haut bewohnen, bezeichnen Parasitologen als Ektoparasiten. Bei Katzen kommen folgende Vertreter vor: 

  • Haarbalgmilbe (Demodex cati) 
  • Raubmilbe (Cheyletiella blakei, Cheyletiella Yasguri) 
  • Grabmilbe (Notoedres cati) 

Atopische Dermatitis 

Eine Entzündung der Haut kann bei der Katze auch durch eine Allergie entstehen. Diese Atopie richtet sich dabei gegen Umgebungsallergene wie Hausstaub oder Pollen. 

Pilzbefall 

Hautpilz kann ebenfalls ein Auslöser für Schuppen bei Katzen sein. Solche Dermatophytosen oder Dermatomykosen treten bei Katzen häufig in Form von Malassezien oder dem Fadenpilz Microsporum in Erscheinung. 

Systemische Erkrankungen 

Die Haut steht mit vielen anderen Organen in Verbindung und ist damit von ihnen abhängig. Leidet Ihre Katze beispielsweise unter einer Schilddrüsenüberfunktion oder an einer Niereninsuffizienz, können diese das Hautbild Ihrer Katze wesentlich beeinflussen.  

Prognose: Wie sind die Heilungschancen? 

In den meisten Fällen ist das Auftreten von Schuppen bei der Katze harmlos. Allerdings sollten Sie die Haut und das Katzenfell nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn prädisponierende Faktoren wie eine Grunderkrankung oder Haltungsmängel können das Geschehen verschlimmern.  

Darüber hinaus sollten Sie bedenken, dass manche Ursachen (z.B. Parasiten) ebenfalls ein gesundheitliches Risiko für Sie und Ihre Familie bedeuten können.  

Vorbeugung: So beugen Sie Schuppen bei Ihrer Katze vor 

Die Hautgesundheit Ihrer Katze können Sie durch verschiedenste Faktoren beeinflussen. So können Sie Ihre Katze mit einem wirksamen Parasitenschutz (z.B. Spot-on-Präparate) vor Flöhen und Co. schützen. Auch eine falsche Ernährung mit einem unzureichenden Gehalt an Nährstoffen kann schuppige Haut verursachen. Für gesunde Hautzellen Ihre Katze daher stets nur hochwertiges Katzenfutter fressen.  

Regelmäßige Check-ups beim Tierarzt führen zudem dazu, dass Sie Krankheiten nicht nur früher erkennen, sondern diese auch frühzeitiger bekämpfen können. Kann Ihr Stubentiger selber keine ausreichende Fellpflege mehr betreiben, können Sie ihn durch Bürsten unterstützen. Gegen trockene Heizungsluft hilft zudem ein Luftbefeuchter.  

Quellen:

  • Dermatologie-Atlas Katze. Peters S, Hrsg. 1. Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016. doi:10.1055/b-004-129585 
  • Krankheiten der Katze. Lutz H, Kohn B, Forterre F, Hrsg. 6., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019. doi:10.1055/b-006-163273 
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