Teebaumöl für Katzen: Vorsicht giftig Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

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Achtung: Teebaumöl ist für Katzen gefährlich.

Teebaumöl galt viele Jahre lang als Wundermittel. Doch Achtung: Für Katzen kann Teebaumöl jedoch sehr gefährlich sein und schlimmstenfalls zu Vergiftungen führen.

Ist Teebaumöl für Katzen gefährlich?

Katzen reagieren, neueren Erkenntnissen nach, sehr empfindlich auf Teebaumöl. So können mit Teebaumöl behandelte Katze abhängig von der verabreichten Dosis und Zusammensetzung unter starken Vergiftungen leiden und im schlimmsten Fall versterben.

Deshalb die dringende Warnung: Von der Verwendung von Teebaumöl bei Katzen ist zwingend abzuraten!

Warum ist Teebaumöl für Katzen giftig?

Im Normalfall würden Katzen Teile des Teebaums nicht fressen, da sie stark riechende ätherische Öle enthalten. Wenn Sie das Öl jedoch auf die Haut Ihrer Katze auftragen, verteilt es sich – einschließlich der darin enthaltenen, für Katzen giftige Stoffe (Terpene und Phenole) – allmählich im ganzen Fell.

Problematisch ist, dass Katzen aufgrund der fehlenden Fähigkeit zur Glucuronidierung (ein spezifischer Stoffwechselweg) ätherische Öle nur sehr langsam verarbeiten können. Die giftigen Stoffe reichern sich daher zunehmend im Körper der Katze an und führen ab einer gewissen Menge zu Nebenwirkungen.

Schon wenige Tropfen des Öls können ausreichen, um bei Ihrer Katze zu einer Vergiftung zu führen.

Ist Teebaumöl für Menschen gefährlich?

Obwohl das Risiko von Nebenwirkungen für den Menschen relativ gering ist, raten Ärzte davon ab, das Öl auf bereits geschädigte Haut aufzutragen. Wer zu viel von dem Wirkstoff einatmet, kann zudem Schleimhautreizungen erleiden. Besonders gefährlich ist die orale Aufnahme von Teebaumöl, da die Terpene in hohen Konzentrationen auch für den Menschen giftig sind.

So beschreibt die Wissenschaft zunehmend Fälle, in denen Menschen nach der Einnahme von Teebaumöl an Allergien oder Vergiftungen leiden. Dies gilt insbesondere für Kleinkinder, aber auch für Erwachsene, die bis zu zehn Milliliter unverdünntes Teebaumöl zu sich genommen haben.

teebaumzweig und oel © Olga / stock.adobe.com
Teebaumöl entsteht durch die Destillation der Blätter des Teebaums.

Nebenwirkungen: Welche Symptome kann Teebaumöl bei Katzen hervorrufen?

Nicht nur bei Katzen, sondern auch beim Menschen warnt die Medizin zunehmend vor starken Nebenwirkungen von Teebaumöl. Ob eingeatmet oder auf die Haut aufgetragen, Teebaumöl kann folgende Nebenwirkungen hervorrufen:

  • Allergien und Kontaktdermatitis
  • Vergiftungen (mit Beschwerden wie Ataxie, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall)

Je höher die Dosis, desto größer ist das Risiko von unerwünschten Effekten. Zudem ist es besonders gefährlich, gepanschtes Teebaumöl zu verwenden. Denn dieses enthält oft Inhaltsstoffe in unbekannten Mengen, sodass Sie diese unwissentlich schneller überdosieren können. Auch kann es vorkommen, dass solche Mittel weitere Giftstoffe enthalten, die nicht gekennzeichnet sind.

Teebaumöl: Woraus wird es hergestellt?

Das Teebaumöl ist ein Pflanzenextrakt, gewonnen durch Wasserdampfdestillation der Blätter der australischen Teebaumpflanze (Melaleuca alternifolia). Es enthält verschiedene pharmakologisch hochwirksame Wirkstoffe wie Cineol, Terpene und Karyophylle, die eine keimabtötende und schleimlösende Wirkung aufweisen.

Als Naturstoff kann die Zusammensetzung allerdings von Produkt zu Produkt erheblich variieren. Ähnliches gilt für die Charge, weshalb der Inhalt von Fläschchen zu Fläschchen schwanken kann.

Wogegen soll Teebaumöl helfen?

Die Hauptverwendung des Öls beruht auf seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung. Menschen verwenden Teebaumöl daher häufig, um ihr Hautbild zu verbessern oder es verdünnt beim Dampfbad einzuatmen. Hierbei solle es bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen helfen, etwa bei Wunden, Infektionskrankheiten oder rheumatischen Leiden.

Bei Katzen soll Teebaumöl gegen Parasiten wie Flöhe helfen, weshalb einige Katzenbesitzer entsprechende Präparate zur Fellpflege Ihrer Katzen einsetzen. Weiterhin soll das Öl gegen Hautpilz helfen.

Vorbeugung: So vermeiden Sie eine Vergiftung durch Teebaumöl bei Ihrer Katze

Verwenden Sie zur Parasitenprophylaxe nur für Haustiere zugelassene Produkte anstelle von Teebaumöl. Sie können Ihren Tierarzt um Rat fragen, welche Alternativen für Ihre Katze geeignet sind.

Wenn Sie Teebaumöl als Kosmetikum verwenden, sollten Sie den Behälter sorgfältig verschließen und in einem sicheren Schrank aufbewahren. Denken Sie auch daran, mit Teebaumöl verunreinigte Rückstände (z. B. Kosmetiktücher) in einem versiegelten Gefäß zu entsorgen, damit Ihre Katze nicht damit in Kontakt kommt.

Besonders wichtig ist, dass Sie sich nach der Anwendung von Teebaumöl die Hände waschen und das Öl nicht direkt auf Ihre Katze oder Gegenstände wie Handtücher auftragen.

Was ist zu tun, wenn Katzen mit Teebaumöl in Kontakt gekommen sind?

Einmaliger Kontakt führt nicht zwangsweise zu einer Schädigung Ihrer Katze. Sollte Ihre Katze bereits Vergiftungserscheinungen zeigen, sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt aufsuchen. Von Vorteil ist es, wenn Sie das eingesetzte Teebaumöl mitnehmen und vorzeigen.

Weitere Informationen finden Sie im Beitrag: Katze vergiftet.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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