Wenn die Katze Mundgeruch hat: Ursachen und Behandlung

Katze mit Mundgeruch

Hat Ihre Katze Mundgeruch? Schlechter Atem kann verschiedene Ursachen haben.

Riecht Ihre Katze unangenehm aus dem Maul? Mundgeruch bei Katzen kann verschiedene Ursachen haben. Oft stecken Probleme mit Zähnen oder Zahnfleisch dahinter. Aber auch Stoffwechsel- oder Organerkrankungen können zu schlechtem Atem führen.

Direkt nach dem Fressen haben alle Samtpfoten einen leichten Mundgeruch. Der sollte sich nach einiger Zeit wieder verflüchtigen.

Anders verhält es sich, wenn ihre Katze so richtig penetrant aus dem Maul stinkt – und das über einen längeren Zeitraum hinweg. Dann sollten Sie den Ursachen für den Mundgeruch bei der Katze unbedingt auf den Grund gehen und mit ihrer Mieze einen Termin beim Tierarzt machen.

Ihre Katze hat Mundgeruch? Lassen Sie die Zähne checken

Wenn Ihr Vierbeiner übel aus dem Mäulchen riecht, liegt es oft den Zähnen oder am Zahnfleisch.

Zahnstein als Ursache von Mundgeruch bei der Katze

Eine der häufigsten Ursachen für Mundgeruch bei Katzen ist Zahnstein – erkennbar durch braungelbe Ablagerungen auf der Oberfläche der Zähne.

Zahnstein klingt erst einmal harmlos, doch die harten Zahnbeläge können für die Tiere ernsthafte Beschwerden nach sich ziehen.

Wie entsteht Zahnstein?

Durch die Kombination von Futterresten, die in den Zähnen hängen bleiben, Speichel und Bakterien bildet sich ein Zahnbelag. Dieser Zahnbelag, auch Plaque genannt, ist zunächst noch weich.

Doch durch die Mineralien im Speichel des Tieres härtet der Plaque nach und nach aus. Es entsteht harter Zahnstein, der wiederum zu schmerzhaften Zahnfleischentzündungen führen kann. In der Folge können auch die Zähne selbst Schaden nehmen.

Um Entzündungen des Zahnfleisches zu vermeiden, sollte starker Zahnstein regelmäßig vom Tierarzt entfernt werden. Dazu muss die Katze allerdings in Vollnarkose gelegt werden.

Wichtig zu wissen: Wenn die Katze normal frisst, bedeutet das nicht unbedingt, dass alles in Ordnung ist. Meist fressen die Tiere auch, wenn das Mäulchen weh tut. Katzen sind Meister darin, ihre Schmerzen zu verbergen.

Zahnfleischentzündung (Gingivitis)

Eine Zahnfleischentzündung, auch Gingivitis genannt, kann ebenfalls mit Mundgeruch bei der Katze einhergehen. Meist ist die Schleimhaut am Rand der Zähne gerötet und geschwollen. Auch Zahnfleischbluten ist ein mögliches Symptom.

Neben Zahnstein kommen zum Beispiel folgende Auslöser für eine Gingivitis in Frage:

  • Verletzungen durch Fremdkörper wie zum Beispiel Grashalme
  • Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis)
  • Infektionen durch Bakterien oder Viren
  • Tumore in der Mundhöhle
  • Organerkrankungen (zum Beispiel Niereninsuffizienz)

Wie wird eine Zahnfleischentzündung behandelt?

Ein Baustein der Behandlung ist die Beseitigung der Ursache für die Entzündung: Im Zahnfleisch stecken gebliebene Fremdkörper etwa werden operativ entfernt, Infektionen mit den entsprechenden Medikamenten behandelt.

Darüber hinaus kann man den Beschwerden im Mundraum zum Beispiel mit Schmerzmitteln, entzündungshemmenden Medikamenten oder speziellen Mundspülungen zu Leibe rücken.

Schadhafte Zähne

Auch gebrochene Zähne, Löcher oder vereiterte Zahnwurzeln sorgen bei der Katze oft für Mundgeruch. Nicht selten ist die Zahnkrankheit FORL für schadhafte Zähne verantwortlich. Experten gehen davon aus, dass ungefähr die Hälfte aller Katzen davon betroffen ist.

Was bedeutet FORL?

FORL ist die Abkürzung für „feline odontoklastische resorptive Läsionen“. Vereinfacht ausgedrückt werden die Zähne durch körpereigene Zellen, die Odontoklasten, von innen heraus entkalkt und langsam aufgelöst.

Das Heimtückische an FORL: Weil die Zähne von innen heraus angegriffen werden, sind die Löcher von außen in der Regel nicht zu erkennen. Zahnschmerzen hat die Katze aber trotzdem.

Diagnose und Behandlung von FORL

In manchen Fällen geht FORL mit einer Entzündung des Zahnfleisches einher. Wirkliche Sicherheit liefert jedoch nur eine Röntgenaufnahme der Zähne unter Vollnarkose. Die maroden Beißer muss der Tierarzt dann ziehen.

Zahnproblemen vorbeugen

Hat Ihre Katze FORL oder neigt sie zu Zahnstein, ist die regelmäßige Kontrolle beim Tierarzt Pflicht. Doch Sie können auch selbst einiges tun, um die Zähne Ihrer Katze zu pflegen.

Lässt sich Ihre Katze das Zähneputzen gefallen, können Sie mit einer speziellen Zahnbürste für Katzen arbeiten. Eine gute Alternative sind Zahnpflege-Snacks sowie Mittel zur Zahnpflege, die über das Futter gestreut werden.

Zahnpflege-Trockenfutter hat besonders große Kroketten. Die kann die Katze nicht einfach hinunterschlucken. Sie muss die Bröckchen zerbeißen und kauen. Dadurch werden Zahnbeläge abgerieben und die Zahnsteinbildung wird reduziert.

Zahnstein Katze © Evgeniy Kalinovskiy / stock.adobe.com
Neigt Ihre Fellnase zu Zahnstein, muss sie regelmäßig bei einem Tierarzt vorgestellt werden.

Ursachen für Mundgeruch bei der Katze: Stoffwechsel- und Organerkrankungen

Manchmal sitzt die Wurzel des Übels für den Mundgeruch bei der Katze nicht im Mäulchen, sondern an einer anderen Stelle im Körper. Stoffwechselkrankheiten sowie Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Niere oder der Leber können ebenfalls Mundgeruch bei der Katze verursachen.

Diabetes

Ein süßlicher Mundgeruch – ähnlich wie Obstessig – kann auf einen Diabetes hindeuten. Weitere Anzeichen für eine Zuckerkrankheit sind zum Beispiel häufigeres Trinken, vermehrter Harndrang oder eine deutliche Gewichtsabnahme.

Leber und Magen-Darm-Trakt

Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts (zum Beispiel Würmer) gehen oft mit einem fischigen Mundgeruch bei der Katze einher. Das trifft auch für Erkrankungen der Leber zu.

Vor allem Katzen, die über einen längeren Zeitraum nicht richtig fressen, können ernsthafte Probleme mit der Leber bekommen. Es droht eine akute Leberverfettung. Der Fachausdruck hierfür lautet „hepatische Lipidose“.

Ernsthafte Erkrankung: Die akute Leberverfettung ist ein medizinischer Notfall, der umgehend vom Tierarzt behandelt werden muss!

Nierenprobleme können für Mundgeruch bei der Katze sorgen

Riecht der Atem Ihrer Katze nach Urin, kann eine Nierenkrankheit dahinterstecken.

Ältere Katzen leiden überdurchschnittlich oft an einer sogenannten Chronischen Niereninsuffizienz (CNI). Diese ist auch als Chronische Nierenerkrankung (CNE) bekannt. Experten gehen davon aus, dass CNE die häufigste Todesursache bei älteren Katzen ist.

Die Niereninsuffizienz ist zwar nicht heilbar, aber durch eine spezielle Diät und geeignete Medikamente ist eine Linderung möglich.

Nehmen Sie Mundgeruch bei der Katze ernst

Mundgeruch bei Katzen wird oft als Lappalie abgetan. Schließlich putzen die Stubentiger ihre Zähne nicht selbst und da erscheint schlechter Atem als ganz natürlich.

Doch übelriechender Atem ist immer ein Alarmzeichen und damit ein Fall für den Tierarzt: Wenn es sich um Probleme mit den Zähnen oder mit dem Zahnfleisch handelt, bedeutet das, dass Ihre Katze höchstwahrscheinlich starke Schmerzen hat.

Auch Diabetes oder eine Erkrankung der inneren Organe sollten Sie auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen.

Quellen:

https://www.tiergesund.de/krankheiten/katze/mundgeruch

https://www.tiergesund.de/krankheiten/katze/forl

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