Reisekrankheit bei Hunden

Reisekrankheit bei Hunden

Manche Menschen sind nicht für Transportmittel wie Auto, Bus, Schiff oder Flugzeug geeignet. Denn ihnen wird bei deren Benutzung regelmäßig übel. Ihr Organismus scheint nur Pferdefuhrwerke, Fahrräder oder Schusters Rappen zu tolerieren. Dies gilt auch für unsere Vierbeiner. Dieses Phänomen nennt sich Reisekrankheit bei Hunden oder auch Kinetose.

Ursachen der Reisekrankheit bei Hunden

Reisekrankheit bei Hunden tritt dann auf, wenn sich Hunde in einem fahrenden Transportmittel befinden. Die Bewegung geht also von dem Fahrzeug und nicht vom Hund selbst aus. Das Gehirn des Hundes kann diese ungewohnte Bewegung nur schlecht einordnen. Daraufhin reagiert der Körper mit Symptomen wie Übelkeit. Noch schwieriger kann es für Hunde mit Kinetose werden, wenn sie in einer Transportbox untergebracht sind. Das Gleichgewichtsorgan signalisiert dem Gehirn dabei, dass sich der Körper in Bewegung befindet. Jedoch nimmt der Hund über die Augen eine unbewegte Umgebung wahr. Die Ursache für Reisekrankheit ist bei Menschen und Hunden übrigens gleich.

Neben den rein körperlichen Ursachen ist Angst ein weiterer Faktor, der das Reisen mit Hunden schwierig machen kann. Diese wird meist durch schlechte Erfahrungen mit dem Transportmittel ausgelöst. Außerdem kann ein Hund bei Unbekanntem ängstlich reagieren (z.B. laute Geräusche während der Fahrt). Oftmals spielen bei einer Reisekrankheit bei Hunden beide Faktoren eine gleichermaßen wichtige Rolle.

Kinetose Symptome

Woran erkennt man Reisekrankheit bei Hunden?

Klassische Anzeichen einer Reisekrankheit bei Hunden sind unter anderem:

  • Bellen oder Jaulen
  • Trägheit
  • Unruhe
  • Starkes Speicheln
  • Erbrechen

Auslöser hierfür können die Bewegung des Autos oder die Angst vor dem ungewohnten Fahrgeräusch sein. Aber auch ein “fahrtüchtiges Tier” neigt zum Erbrechen, wenn es vorher Futter zu sich genommen hat. Für Mensch und Tier ist es also von Vorteil, wenn der Hund nüchtern ist. Achten Sie während der Fahrt darauf, wie sich Ihr Vierbeiner verhält. Zeigt er die oben genannten Symptome, ist es ratsam eine Pause einzulegen.

Vorbeugung

Die erste Autofahrt mit einem Welpen

Am besten beugen Sie Reisekrankheit bei Hunden vor, indem Sie die Tiere bereits im Welpenalter an das Autofahren gewöhnen. Im idealen Fall wurden die Welpen bereits vom Züchter an das Auto gewöhnt. Dabei hat der Welpe die typischen Geräusche und die Umgebung im Auto kennengelernt. Ist dies nicht der Fall, wird der Welpe spätestens beim Abholen mit dem Autofahren konfrontiert. Jedoch kann dies im weiteren Verlauf höchst problematisch werden. Die Trennung von Mutter und Geschwistern ist für den Welpen ohnehin schwierig. Daher können weitere negative Erfahrungen großen Schaden anrichten. Damit die erste Autofahrt für Ihren Welpen entspannt abläuft, sollten Sie folgende Dinge beachten.

  • Fahren Sie vorsichtig und sanft
  • Vermeiden Sie Motorlärm und plötzliche Geräusche (z.B. Zuschlagen von Türen)
  • Stellen Sie Spielzeug und Kuscheltiere bereit, um den Welpen abzulenken
  • Streicheln Sie Ihren Hund, um ihn zu beruhigen
  • Legen Sie ausreichend Pausen ein

Wie gewöhnt man Hunde an das Autofahren?

Hunde gewöhnt man am besten ans Auto, indem man sie damit zunächst vertraut macht. Während der ersten kurzen Testfahrt sollten Sie Ihren Hund streicheln und ihm gut zureden. Nach jeder Testfahrt sollte das Tier eine Belohnung bekommen. Bei Hunden kann dies ein Spaziergang oder eine „Spielstunde“ sein. Es ist demnach wichtig, dass am Ende der Fahrt etwas Positives auf den Hund wartet. Denken Sie also anfangs daran, unangenehme Fahrten weitestgehend zu vermeiden. Die weiteren Fahrten werden dann immer etwas länger. Nehmen Sie sich genügend Zeit, Ihr Tier schrittweise und stressfrei an das Auto zu gewöhnen. So werden Sie bald einen begeisterten Beifahrer haben und die Reisekrankheit bei Hunden gehört der Vergangenheit an.

Was tun, wenn sich der Hund weiterhin unwohl fühlt?

Besonders sensible Tiere benötigen zu Beginn des „Fahrtrainings“ ein Medikament gegen Reisekrankheit bei Hunden. Denn das Training ist nicht effektiv, wenn die körperlichen Symptome weiterhin bestehen bleiben. Ihr Tierarzt wird ein geeignetes Arzneimittel verordnen, das gegen das Unwohlsein wirkt.

Reisekrankheit bei Hunden: Homöopathie

Es gibt auch pflanzliche oder homöopathische Substanzen, die bei einer leichten Kinetose hilfreich sein können. Dabei kommt es auf den homöopathischen Tiertyp an. Je nach individuellem Typus und Verhalten kommen folgende Mittel in Frage:

  • Apomorphinum muriaticum
  • Borax
  • Cocculus
  • Hyoscyamus
  • Nux vomica
  • Passiflora incarnata
  • Petroleum
  • Tabacum

Unter den Pflanzen ist Ingwer besonders empfehlenswert, der in Kapselform erhältlich ist. Derartige Substanzen haben den Vorteil, dass sie keine betäubenden bzw. schläfrig machenden Nebenwirkungen haben. Sprechen Sie vorher in jedem Fall mit dem Tierarzt Ihres Vertrauens. Er kann am besten einschätzen, in welchem Umfang welche Maßnahmen gegen Reisekrankheit bei Hunden ergriffen werden müssen.

Was ist bei einer Autofahrt mit Hund generell zu beachten?

Reisekrankheit bei Hunden tritt häufig beim Autofahren auf. Vor einer langen Autofahrt sollten Sie Ihren Vierbeiner an eine bestimmte Position im Auto gewöhnt haben. Denn die Position kann das Maß an Unwohlsein bei Hunden beeinflussen. Testen Sie also verschiedene Plätze im Auto. Entscheiden Sie sich für den Platz, der für den Hund am angenehmsten ist. Natürlich muss Ihr Hund im Auto dennoch sicher untergebracht sein. Außerdem sollte Ihre Fellnase die Reise am besten nüchtern antreten. Daher sollte Ihr Hund 12 Stunden vor der Reise kein oder nur leichtes Futter zu sich nehmen. Denken Sie zudem daran, kurz vor der Fahrt mit Ihrem Hund noch einmal Gassi zu gehen.

Tipps für eine angenehme Reise mit Ihrem Vierbeiner

  • Machen Sie häufig Pausen
  • Sorgen Sie für eine gute Belüftung
  • Vermeiden Sie Hitzestaus
  • Fahren Sie vorsichtig
  • Lassen Sie Ihren Hund während den Pausen nicht im Auto zurück
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund genügend Wasser zu sich nimmt
  • Denken Sie ggf. an die vom Tierarzt verordneten Medikamente gegen Reisekrankheit bei Hunden
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